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Mobile und ambulante Förderung

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Wir verstehen die Menschen mit Autismus als die Personen, die im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen. Wir unterstützen sie in ihrer persönlichen Entwicklung und fördern ihre individuelle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Menschen mit Autismus können durch autismusspezifische Fachleistungen/Förderungen darin unterstützt werden, soziale Handlungsoptionen und Strategien zu entwickeln, um ihren Alltag besser bewältigen zu können.

In welcher Form die Förderung stattfindet wird im Vorfeld abgesprochen und ist abhängig von den Zielsetzungen/der Förderplanung und den individuellen Fähigkeiten des Menschen mit Autismus. In der Regel startet die Förderung im Einzelkontext. Dieses Einzelsetting ist oft notwendig, um für den Menschen mit Autismus ein Gefühl der Sicherheit aufzubauen und damit einen Grundstein für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu legen. Gerade die Beeinträchtigungen im Sozialverhalten bei Menschen mit Autismus machen deutlich, dass es häufig sinnvoll ist, parallel (oder nach Abschluss der Einzelförderung) ein Gruppensetting/eine Kleingruppenförderung anzubieten.

Unsere Gruppenangebote sind über einen längeren Zeitraum angelegt und setzen eine regelmäßige Teilnahme voraus. Sie richten sich an unterschiedliche Altersgruppen und Entwicklungsphasen. Die Menschen mit Autismus erhalten in einem geschützten Rahmen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung sozialer, kommunikativer und interaktiver Kompetenzen und können so z.B. bereits erworbene Fähigkeiten stabilisieren, im Umgang mit Gleichaltrigen erproben und perspektivisch ausbauen. Sogenannte Peer-Group-Settings sind u.a. dehalb von hoher Bedeutung, weil Menschen mit Autismus oft genau hier vor zusätzlichen Herausforderungen stehen.

Je nach Alter, individueller Lebenssituation und den in der Hilfe- bzw. Förderplanung vereinbarten Aufträgen können Beratungen und Coachings zum Beispiel in den Bereichen:

  • Wohnen/Leben/Freizeit
  • Bildung
  • Berufs und Arbeitsleben

Teil der autismusspezifischen Fachleistung/Förderung sein und zur individuellen Verselbstständigung des/der Klient:innen beitragen.

Die Praxis hat gezeigt, dass Menschen mit Autismus häufig wirksam von Hilfestellungen, Rahmenbedingungen und Methoden profitieren können, wenn sie eindeutig, gut strukturiert und nachvollziehbar genutzt werden können. Der TEACCH-Ansatz (TEACCH = Treatment and Education of Autistic an related Communication handicapped CHildren – Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder) kann als eine Methode genutzt werden, damit Menschen mit Autismus lernen, sich in ihrem Alltag zunehmend selbständiger und sicherer bewegen zu können und einen Zuwachs an Lebensqualität erhalten.

Die TEACCH-Methoden des TEACCH-Ansatzes beinhalten u.a. eine individuelle Strukturierung und Visualisierung von Raum, Zeit und Tätigkeiten im Rahmen der praktischen Arbeit. An dieser Stelle seien einige grundlegende TEACCH-Prinzipien dargestellt (s. „Der TEACCH Ansatz zur Förderung von Menschen mit Autismus“, Anne Häußler, verlag modernes lernen, Dortmund 2016, Seite 18):

  • Autismus erkennen und verstehen
  • Partnerschaft mit den Eltern (Ergänzung: enge Zusammenarbeit mit den Eltern/Bezugssystemen)
  • Streben nach dem Optimum, nicht der Heilung
  • Individuelle Diagnostik als Basis für individuelle Förderung
  • Ganzheitlichkeit und Integration verschiedener Methoden
  • Strukturierung der Fördersituation und visuelle Informationen (Ergänzung: Unterstützung und Integration durch Informationen, die von allen Sinnesorganen genutzt werden können)
  • Kognitive Psychologie und Lerntheorie
  • Orientierung an den Stärken
  • Langfristig angelegte Hilfen

Menschen mit Autismus benötigen neben „sozialem Handwerkszeug“ (für die Kommunikation und Interaktion) auch „Handwerkszeug für den Umgang mit emotionalen Zuständen“.
Fragestellungen und Themen hierzu können sein:

  • Wie erkenne ich, in welcher Verfassung jemand ist?
  • Was machen die unterschiedlichen Gefühlszustände aus?
  • Wie geht es mir selber, und meinem Gegenüber? Wie erkenne ich das?
  • Zuordnungen von Situationen zu Gefühlen, Mimik, Körpersprache
  • Wie sorge ich gut für mich? Was tut mir gut, was entspannt mich? Wie kann ich mich in meinem Alltag kontinuierlich entspannen und Kraft tanken?
  • Wie gehe ich mit meinen Gefühlen (wie z.B. Angst, Wut, Traurigkeit, Stress) um?
  • Wie komme ich aus krisenhaften Situationen und Zuständen heraus?

Menschen mit Autismus können den Umgang mit den eigenen Gefühlen und denen anderer Menschen erlernen und ihre diesbezüglichen Kompetenzen stärken und ausbauen.

Unsere Arbeit basiert auf einem ressourcenorientierten Grundverständnis. Wir nutzen die Fähigkeiten und Interessen der Klient:innen, bauen gemeinsam mit ihnen darauf auf und ermöglichen hierdurch eine wirksame, zielführende und nachhaltig positive Entwicklung. Ressourcenorientiertes und interessengebundenes Arbeiten ist vor allem auf Grund des Störungsbildes eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung. Oft kann ein Zugang in die gemeinsame Arbeit erst auf dieser Grundlage erfolgen und ein zielorientierter und wirksamer Arbeitsverlauf stattfinden. Durch eine ressourcenorientierte Arbeitsweise kann ein nachhaltiger Zuwachs an Lebensfreude generiert werden.

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